HACKELBERGS HUNDE ZERREIßEN EINE FRAU

Ein Mann ging des Abends dem Walde zu, als plötzlich der Hackelberg (Hikelbärch) auf ihn los kam und ihm befahl, seine beiden großen, schwarzen Hunde zu halten. Der Bauer ging darauf ein, denn er wußte, daß er selbst getödtet würde, wenn er sich dem Hackelberg widersetzte. Nachdem er die Koppelkette in die Hand genommen, fragte ihn der wilde Jäger, ob er nicht einer Frau begegnet wäre. Der Bauer bejahte dies, gab auch die Richtung an, in der sie ihren Weg genommen, und der Hackelberg machte sich eilends an die Verfolgung.

Es dauerte nicht lange, so brachte er die Frau lebend zurück, und zwar hatte er sie fest auf das Pferd gebunden. Als er bei dem Manne ankam, forderte er ihn auf, sich zur Belohnung zwischen den Vorderfüßen des Pferdes etwas aufzunehmen. Der Mann meinte jedoch, er brauche für das Hundehalten keine Belohnung. Das war der Hackelberg schließlich auch zufrieden, bedankte sich schön, nahm seine Hunde wieder an sich und ritt in den Wald hinein.

Der Bauer folgte in der Ferne nach und, als er mitten in dem Forst war, sah er die Leiche der gefangenen Frau, von den Hunden des Hackelberg ganz in Stücke zerissen, auf dem Erdboden liegen.


Mündlich aus Sievertshagen, Kreis Grimmen.


Quelle: Volkssagen aus Pommern und Rügen, Ulrich Jahn, Berlin 1889, Nr. 7