HACKELBERG UND DIE MILCHSTRAßE

Den Hackelberg hat man häufig hoch durch die Lüfte reiten sehen. So kam er auch einmal angeritten und wurde von den Leuten in Sievertshagen erblickt, wie er über das Dorf zog und am äußersten Ende desselben sich auf ein Haus herabließ und darin verschwand. In diesem Hause ist seit der Zeit immer Unglück gewesen, und während die Kühe dort sonst sehr gute und reichliche Milch gegeben hatten, hat man von dem Tage an immer nur Blut aus ihren Eutern heraus melken können.

Aber nicht nur auf der Erde hat der Hackelberg Unheil angerichtet! Einst ist er so hoch geritten, daß er den Himmel berührte, und hat dort einen ganzen Streifen so zugerichtet, daß er noch heutiges Tages wohl zu erkennen ist. Er sieht ganz weißgrau aus und wird daher die Melkstråt 6 genannt.


Ebendaher.


6 Gewöhnlich wird die Milchstraße in Pommern Wîldbån genannt.

Quelle: Volkssagen aus Pommern und Rügen, Ulrich Jahn, Berlin 1889, Nr. 8