DER BÖSE AMTMANN ZU MEDINGEN
Vom Schützenplatz bei Bevensen aus führt der die Landstraße
nach Altenmedingen an der Amtsheide vorbei. Die etwa 400 Morgen große
Waldfläche war, wie schon der Name sagt, in früheren Zeiten
Heideland und dem Amtmann von Medingen zugewiesen, der sie als Schafweide
benutzte. Einst hatte sich der Amtmann in seines Schäfers schöne
Tochter verliebt und diese zu sich genommen. Der Vater machte ihm bittere
Vorwürfe und bat um Freigabe seines Kindes. Als diese verweigert
wurde, bedrohte er seinen Herrn mit dem Schäferstaken. Im Zorn darüber
erstach der Amtmann den Schäfer mit seinem Degen. Die Herde auf der
weiten Heide fing kläglich an zu blöken, als ob sie den Mörder
anklagen wollte. Alljährlich am Todestage des Hirten ging die Herde
dreimal um den Stall und hielt das Gedächtnis des Ermordeten noch
lange, lange Zeit wach.
Quelle: Brohmann: Geschichte Bevensens. In: Carl
Meyer: Stadt und Kreis Uelzen. Ein Heimatbuch. Uelzen 1950, S.192
Die Sagen der Lüneburger Heide wurden von Etta
Bengen gesammelt und für SAGEN.at
zur Verfügung gestellt.
© der Zusammenstellung: Etta
Bengen