Das Hünenbett im Börgerwalde

Das seit reichlich fünfzig Jahren gänzlich verschwundene Hünenbett im Börgerwalde, welches unter seines Gleiche, sowohl bezüglich der Größenverhältnisse, als auch wegen seiner bedeutsamen Lage auf der sächsisch-friesischen Grenze, den ersten Rang einnahm, wurde im Laufe der Zeit für die Ruhestätte des tapferen Friesenfürsten Surbold ausgegeben. Ja an einem der Decksteien soll sich sogar die Inschrift befunden haben:

Hünenkönig Surwold - Lig begraven in Börgerwold, In een vergoldenen Hushold; oder: Hir leg begraven küning Surwold - In eenen goldenen Hushold.

Hat sich eine derartige Inschrift, was übrigens gar nicht bewiesen ist, jemals an einem Decksteine befunden, so enthält dieselbe den in neuerer Zeit schriftlich fixierten Kern einer bereits Jahrhunderte lang im Volksmunde lebende Sage. - Über Surbolds Persönlichkeit erzählt man, dieser Friesenfürst sei mit dem Sachsenherzog Wittekind verbündet gewesen und im Kampfe gegen Karl gefallen. Bernhard Witte, Benedictiner-Mönch zu Liesborn (gest. 1520), und der Jesuit Heinrich Turk wollen wissen, daß Surbold, Herzog und Häuptling der Friesen und Angarier, im Kampfe bei Haselünne gefallen ist. Die Geschichte kennt einen Friesenfürsten Surbold nicht einmal dem Namen nach.


Quelle: Will-Erich Peuckert: Niedersächsische Sagen, Göttingen 1968, Bd. IV, S. 341, N. 2702.
Die Sagen der Lüneburger Heide wurden von Etta Bengen gesammelt und für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.
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