Die Hötkenbötken

Der Hötkenbarg (auch Höptbarg, Höpikenberg, in Akten sogar Höxterberg genannt) ist der Schauplatz eines plattdeutschen Märchens von G. Müller, Suderburg, das der Leser im Uelzener Heimatkalender von 1929 findet. Hier hausten die Zwerge, die freundlichen, hilfsbereiten Hötkenbötken, die mit einem Oldendorfer Bauern, der infolge von Schicksalsschlägen wirtschaftlich ruiniert war, einen Vertrag abgeschlossen, in dem sie sich verpflichteten, gegen Abtretung eines schmalen Feldstreifens, auf dem sie heilbringende Kräuter anbauten, des Bauern Land zu bestellen. Noch eine Bedingung stellten sie: Niemand durfte sie bei ihren Arbeiten beobachten. Treulich erfüllten die Zwerge ihr Versprechen, und der Bauer konnte ernten, ohne gearbeitet zu haben, wenn nicht sein Weib gewesen wäre. Neugierig war des Bauern Weib. Es belauschte die Zwerge bei ihren nächtlichen Hantierungen und warf aus Übermut eine Handvoll Erdklumpen in die Schar der fleißigen Arbeiter. Mit dem Warnungsrufe: "Wohrt jo Hötken und jo Bötken! Wohrt jo Been vör de Steen!" verschwanden die Zwerge auf Nimmerwiedersehen."


Quelle: Rolf Hillmer: Natur- und Kulturdenkmäler im Raum Suderburg. In: Schriften zur Uelzener Heimatkunde, Heft 5, Uelzen 1982, S.88.
Die Sagen der Lüneburger Heide wurden von Etta Bengen gesammelt und für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.
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