Wie ein Herr von Berbisdorf zu Tode kam
Vieles erzählt man sich von früheren Besitzern des Schlosses Niederlauterstein, den Herren von Berbisdorf, deren einer 1530 bei einem Brande des Schlosses auf schreckliche Weise sein Leben verlor. Es war Georg von Berbisdorf, ein gebrechlicher Greis von 90 Jahren. Um ihn vom Flammentod zu retten, wollte man ihn, in Tücher gewickelt, zu einem der Fenster herablassen, allein, die in der Eile nicht festgeknüpften Knoten lösten sich, und der unglückliche Alte wurde auf dem Felsen zerschmettert. Es wird gesagt, bei diesem Absturz hatte der Teufel seine Hand im Spiel, denn Georg von Berbisdorf war einer der Schlimmsten seines Geschlechts. Seine Untergebenen, die Bauern und Bediensteten, drangsalierte er bis aufs Blut, und nun empfing er von der Hölle nichts anderes als die gerechte Strafe. Ab und zu soll sein gliederloser Rumpf in der Schloßruine auftauchen und nach den verstreuten Knochen suchen. Er hat sie aber bis zum heutigen Tag nicht alle finden können. (172)

Quelle: Email Zusendung von Arthur Beier aus Zschopau, 9. September 2002