102. Rübezahl verkaufet Schweine.

Es ist mir für gewisse erzählet worden, wie daß Rübezahl einmal etliche ^Schweine oder Säue, ich weiß nicht aus was Materie, zugerichtet habe, und solche in der Nähe zu Markte getrieben und einem Bauren verkauft; doch mit dem Bedinge, daß der Käufer die Schweine ja nicht sollte ins Wasser treiben. Doch was geschicht? Wie solche Schweine einsmals sich sehr im Kote besudelt hatten, da hat dennoch der Bauer, ungeachtet des Verbotes, sie zur Schwemme getrieben: da denn gedachte Schweine alle zu Strohwischen geworden sein und also aufn Wasser emporgeschwommen. Der Käufer mußte also mit dem Schaden dahingehen; denn er wußte nicht, wie dos zugegangen wäre, oder wer ihm die Schweine zu kaufen gegeben hatte.

Quelle: Bekannte und unbekannte Historien von Rübezahl, Johannes Praetorius, 1920, S. 100
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