Die Teufelskanzel

Der Teufel hatte einstens gewettet, in einer einzigen Nacht eine steinerne Brücke bei Kosen über die Saale zu bauen. Fast war der Bau vollendet, als in der Nähe ein Hahn krähte. Ein Bauer hatte sich zeitig in der Frühe auf den Weg nach Naumburg begeben, um auf dem Markt seine Waren feilzubieten. Neben Eiern, Butter und Käse trug er auch einen fetten Hahn in einem Tragkorb auf dem Rücken mit sich. Da damit der Tag angebrochen war, verlor der Teufel nicht nur seine Wette, sondern auch den ausbedungenen Lohn. Voller Zorn und Ärger hierüber erfaßte er einen Felsblock, um damit die Brücke zu zerstören. Er traf diese aber nicht, vielmehr fiel der Felsblock im Bibertal bei Tröbsdorf nieder. Dort liegt er noch, heute, Teufelskanzel nennt ihn ein jeder.

Quelle: Sagen und Legenden aus Nebra (Unstrut), Gesammelt und neu erzählt von Rudolf Tomaszewski, Nebra 1987