Der Sterbensstein

In Oberhasli auf dem Weg nach Gadmen, unweit Meiringen, liegt am Kirchetbuel, einer engen Felsschlucht, durch welche vor Jahrhunderten sich die trübe Aar wälzte, ein Stein auf der Erde, in welchem sich eine von einer Menschenhand eingedrückte Form von mehreren Fingern zeigt. Vorzeiten, erzählt das Volk, fiel hier eine Mordtat vor; die Unglückliche suchte sich daran festzuhalten und drückte die Spuren des gewaltsamen Sterbens dem Stein ein.
Kommentar: Kleine Gemälde der Schweiz,
von Appenzeller, Winterthur 1810, S. 172.
Quelle: Deutsche Sagen, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Brüder Grimm), Kassel 1816/18, Nr. 356