DAS ANTRISCHE MÄDCHEN VON WEIßENBACH

In der Nähe des Weges von Weißenbach zur Tristenbachalm hausten in einem Felsloch antrische Frauen. Eine von ihnen war ein wunderschönes Mädchen, dem die Haare bis in die Kniekehlen hinabreichten. Doch sie war sehr einsam.

Als das Mädchen eines Tages dieses langweilige Leben nicht mehr aushielt, flüchtete es ins Dorf Weißenbach und verdingte sich auf einem Hof als Magd. Sie wollte nur um Brot und Unterkunft arbeiten, und wollte niemals nach ihrer Herkunft befragt werden. Doch die Bäuerin war neugierig und versuchte immer wieder das Mädchen nach ihrer Abstammung auszuhorchen. Da kehrte sie weinend zu ihrem Felsloch zurück und wurde nie wieder gesehen.
(gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)


Quelle: Copyright © Konrad Steger
nach mündlichen Erzählungen von AhrntalerInnen
Fink, Hans: Zur Sagenwelt des Ahrntales. In: Das Ahrntal. Heimatkundliche Beiträge. Sonderdruck "Der Schlern" Nr. 7/8 1978, S. 89- 96.
Bei uns erzählt man... Geschichten aus dem Ahrntal. Broschüre der Klasse 3E der MS St. Johann, 1989/90.