DER WALLFAHRTSORT HEILIG GEIST

Die Legende von der Entstehung des bekannten Wallfahrtsortes Heilig Geist erzählt von einem bimmelnden Glöcklein im Erdreich. Als man nach ihm grub, fand man ein Bildnis vom Heiligen Geist. Man brachte es weg, doch es kehrte immer wieder, von selbst, zum Fundort zurück.

Wallfahrtsort Hl. Geist

Wallfahrtsort Hl. Geist
© Konrad Steger

Nach einer anderen Version dieser Legende brachte man das Bildnis des Heiligen Geistes in den Widum von St. Martin bei St. Johann, doch wie von Geisterhand verschwand es dort immer wieder und kam hinter dem Stein, in dessen Schutze heute die Heilig- Geist - Kirche steht, zum Vorschein. Der Pfarrer von St. Martin wollte das Bildnis des Heiligen Geistes unbedingt in seiner Pfarrei behalten, und holte es immer wieder zurück; einmal sperrte er das Bild im seinem Pfarrhaus sogar in eine Truhe und legte sich darauf schlafen - jedoch vergeblich, das Bildnis verschwand auf unerklärliche Weise.

Nun beschloss man an der Fundstelle des Bildnisses eine Kirche zu bauen, und man begann mit dem Bau nicht genau an der Fundstelle, sondern etwas daneben. Doch etwas ging nicht mit rechten Dingen zu: Dauernd verletzten sich die Zimmerleute, ihr Blut tropfte auf die Hobelspäne und es kamen Vögel und trugen die blutigen Späne zur Fundstelle des Heilig- Geist- Bildnisses. Nun erkannte man den deutlichen Wink Gottes und erbaute daraufhin die Kirche zum Heilig Geist dort, wo sie heute noch steht.

Wallfahrtsort Hl. Geist

Wallfahrtsort Hl. Geist
© Konrad Steger

 

In Prettau weiß man auch vom plötzlichen Dasein eines wundertätigen Bildes der Heiligen Dreifaltigkeit; immer wieder sollen sich Wunder und Heilungen bei Mensch und Vieh ereignet haben.
(gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)


Quelle: Copyright © Konrad Steger
nach mündlichen Erzählungen von AhrntalerInnen
Fink, Hans: Zur Sagenwelt des Ahrntales. In: Das Ahrntal. Heimatkundliche Beiträge. Sonderdruck "Der Schlern" Nr. 7/8 1978, S. 89- 96.
Bei uns erzählt man... Geschichten aus dem Ahrntal. Broschüre der Klasse 3E der MS St. Johann, 1989/90.