Klausen

Am Plankenbächlein, das zum Tinnebach hinter Klausen herabfließt, ging vorzeiten ein Goldbrünnl auf, und alljährlich kam ein Männlein und trug einen Sack voll Gold hinweg. Einmal paßte ihm einer auf, der ebenfalls reich werden wollte, und bemerkte den Ort, wo das Männlein das Gold hernahm. Jedoch als nun er auch mit seinem Säcklein zuwege kam und Gold holen wollte, war auf einmal das Goldbrünnl nimmer da. Auch das fremde Mannl hat man nie mehr gesehen.

= Heyl/Tirol 1897 Nr. 67 S. 162 (Gewährsperson: J. Kettenmayr) - Heilfurth Nr. 1104 S. 913.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus, An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 58, S. 53