Joch-Grimm bei Radein

In der Nähe des Joch-Grimm hat man auf Gold und Quecksilber gegraben . . . Ein Loch im Berg heißt noch das "Goldloch" und eine Quelle das "Goldbrünnl". Zu diesem sind oft Venediger in ganz armseligem Gewande gekommen und haben Goldsand geholt und sind damit so reich geworden, daß sie die schönsten Paläste gebaut haben, die man in Venedig noch sehen kann. Ein wälscher Herr aus Mailand, der auch des Goldes wegen gekommen war, hat gesagt, man werfe hier Steine den Kühen nach, die wertvoller sind als die schönste Kuh.

= Zingerle/Tirol 1891 Nr. 150 S. 91 f. aus Radein; entspr.: Paulin/Südtirol 1937 S. 228 - Heilfurth Nr. 831 S. 734.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus, An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 42, S. 39