Seeberg bei Villanders

Am nördlichen Ausgang der Sarnerscharte unter der Kapelle am Toten ist ein sagenumwobenes Bergwerk. Die Gegend heißt der Seeberg, weil drei kleine Seen dort sind. Zur Zeit als da noch der Bergbau blühte, wurden die Knappen übermütig. Einst brieten sie sogar einen lebendigen Ochsen. Die Strafe für solche Freveltaten blieb nicht aus, viele Knappen wurden in einem Stollen verschüttet, und was noch übrig blieb, starb an der Pest. Die noch heute am Jochübergang nach Villanders stehende Kapelle hat daher ihren Namen: am Toten.

nach Pölt-Nordheim 1923 S. 154 - Heilfurth G 8 Be 2 S. 667.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus, An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 27, S. 30