Villanders
Schwarzsee bei Villanders © Gasser Franz
Schwarzsee bei Villanders
Mutige können mit den abgebildeten Treibrasen über den See fahren
Ein Naturparadies mit ua. Libellen und Sonnentau
© Gasser Franz, Juni 2004

Auf den Villandereralpen mit ihrem beständig feuchten Moorboden liegt ein stiller, schwarzer, unheimlicher Bergsee, über dessen Moordecke zu schreiten gefährlich genug ist. Das Volk nennt ihn insgemein nur die "Seaba". Hier stand einst ein glückliches Bergdorf, dessen Bewohner durch die nahen Erzgruben reich, aber auch so hochmütig und schwelgerisch geworden waren, daß Saufen, Tanzen und Buhlen zur Tagesordnung wurde; daher ging es bei ihnen zu wie in den Städten Sodom und Gomorrha. Aber endlich, nachdem dreimal eine Warnungsstimme vergeblich erschollen war, versank das Dorf tiefer und tiefer in den Boden, und schwarze Gewässer stiegen empor und überfluteten so weit hinaus den Grund, als das Dorf gestanden hatte.

nach Alpenburg/Alpen 1861 Nr. 375 S. 352 - Heilfurth G 2 Be 3 S. 612.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus, An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 16, S. 22