Im Ißngaden

Jedermann in Flading hatte vor einem Gespenst, das dort umging, Angst. Ein alter Huisler fühlte aber Mitleid mit ihm und beschloß es zu erlösen und der Seligkeit zuzuführen.

Der Ißn-Gaden war des unruhigen Geistes Aufenthalt und jedermann scheute die Schupfe. Eines Tages tat es dort wirklich so wild, daß es sogar den Huisler nicht hineinließ.

Bei jeder Gelegenheit kehrte der Huisler im Fladinger Kirchl zu und betete für den Leidenden im Jenseits. Nur wenn er ein Heutragl am Rücken hatte, mußte er vorbeigehen. Denn mit demselben hätte er "net g'schaff'n" das Heiligtum zu betreten.

Das Opfer des Huisler war auch nicht umsonst. Seine Fürsprache wurde erhört und eines Tages war der Geist von seiner "kalten Pein" erlöst.

Zuerst hat der Huisler aber noch einmal mit ihm persönlich gesprochen.

Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 52