DIE ARMEN SEELEN IM LAJENER RIED

An einer bestimmten Stelle, am Wege von Albions nach Ried, hörte ein alter Glenninger stets ein feines Glöcklein bimmeln.

Beim Guggenthaler klopfte es dreimal an das Bettgestell. Zugleich war im Unterdach ein Wimmern zu vernehmen.

Nach einem Bozner Markt hörte man deutlich, wie jemand Sand an die Kammertür warf; ein anderes Mal an die Stalltür. In allen angeführten Fällen ging man sofort nachzuschauen, konnte aber niemanden finden.

Man legte die verursachten Geräusche den armen Seelen zur Last, welche dadurch die Lebenden mahnen. ihrer im Gebete nicht zu vergessen.

Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 293