DER MARCHEGGER BEI MILLAND

Auf dem unteren Weg, der von Milland nach Sarns führt, ging ein Marchegger um. Er schleppte den Markstein, den er versetzt hatte, auf dem Weg hin und her und keuchte und seufzte zum Erbarmen. "O schwar, o schwar!" hörte man ihn oft jammern. Einmal ging nun ein beherzter Bauernknecht vorbei, der sah das verhutzelte Männlein mit der Steinlast und hörte in einem fort "O schwar, o schwar!" Der Knecht, nicht faul, ruft entgegen: "Stöll nieder und geah laar!" Der Marchegger legte den Stein an der rechten Stelle, wo er hingehörte, ab, dankte dem Knecht, daß er ihn erlöst habe, verschwand darauf und wurde nie wieder gesehen.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 144