Moses in Pfitsch

Vor Zeiten kamen viele trockene Jahre, sämtliche Quellen versiegten und der Pfitscher Talbach war ausgetrocknet.

Eine größere Gruppe von Bauern befand sich auf dem Heimweg von Wiesen nach Pfitsch und sie litten gewaltig unter der großen Hitze. Nirgends war ein Tropfen Wasser zu finden. Die Pfitscher hatten bereits den schlechtesten Teil ihres Weges hinter sich und befanden sich hinter der Wöhr, wo das Tal keine Steigung mehr aufweist.

Sie sahen das verdörrte Land vor sich, fielen demütigst auf die Knie und fingen au inbrünstig den Himmel um etwas Naß zu bitten. Da gesellte sich ein Fremdling zu ihnen und schlug zwischen Wöhr und Fußindraß mit seinem Wanderstab an einen trockenen Felsen. Und siehe, eine frische, ergiebige Quelle sprudelte aus dem Stein und labte Leute und Boden.

Die Quelle ist noch heute als gutes Trinkwasser bekannt und soll lange Zeit das Moseswasser geheißen haben.

Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 42 f.