DIE "PETERSKINDER"

Im mittleren Eisacktal geht die Legende, der hl. Petrus hätte einstens den Herrgott gebeten, er möchte ihm gestatten, aus Lehm und Erde Menschen zu machen.

Dies bewilligte der Herr in seiner Großzügigkeit und hauchte dem leblosen Klumpen auch eine Seele ein. Aber o weh! Es waren armselige Figuren, die der hl. Petrus da geformt hatte, und weil er sich damit schämte, trieb er das Trüpplein den Tinnebach entlang talein und ließ es den Latzfonser Sonnenhang bevölkern. Seither tragen die Latzfonser den übernamen "Peterskinder".

Quelle: Fink, Hans, Neugesammelte Sagen, in: Der Schlern, Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, 1962, S. 200