Der Schloßgeist auf Straßberg

Ein Knecht vom Schloß Straßberg bei Gossensaß war in einer Christnacht allein daheimgeblieben um das Haus zu hüten.

Er lag auf der Ofenbank und "sinnelte" vor sich hin. Da stand mit einem Male eine schöne fremde Frau vor ihm, die ein Kind am Arme trug. Dreimal versuchte sie, dasselbe dem Knechte zu reichen. Er machte aber keine Miene es abzunehmen, sondern schaute sie nur erwartungsvoll an.

Da ging die Frau traurig von dannen und sagte:

"Wieder 100 Jahre!"

Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 27