Auf dem Mortberg in Ridnaun

Auf der Mortbergalbe in Ridnaun trieb es Huisile besonders arg. Hort hing das Vieh fast jede Nacht zu zweit an einer Kette. Während des Tages aber bannte Huisile die Ochsen in die ungangbarsten Felsen hinauf, wo sie nicht mehr heruntersteigen konnten und abstürzten.

Die Leute beteten, um diesen Unsegen zu bannen, ohne daß es etwas geholfen hätte. Da holte man endlich den heiligmäßigen Pater Ludwig von Sterzing, der die Alm aussegnete. Doch es half nichts. Schließlich fand Pater Ludwig heraus, daß zwei Bauern um ein Grundstück dieser Alm in schwerem Streit standen, weshalb kein Segen wirken konnte. Daher mußten sich zuerst die zwei Bauern aussöhnen. Dann erst wurde der böse Zauber gebrochen.

Quelle: Pfeifer Huisile, Der Tiroler Faust, Hermann Holzmann, Innsbruck 1954, S. 30.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Bettina Stelzhammer, Februar 2005.