Die verzauberten Mäuse
In einer Bauernstube in Navis gab es einmal frohen Tanz, als sich auch
Huisile auf seiner Wanderschaft dort einfand. Als es gerade am lustigsten
war, wimmelte plötzlich die ganze Stube von Mäusen, die wild
herumhuschten und den Weiberleuten unter die Kittel sprangen. Alle stoben
erschrocken auseinander und durcheinander. Es gab ein wildes Geschrei
und Gekreische. Manche Dirnen liefen um den Besen, andere flüchteten
auf die Ofenbank, die Manderleut stampften, aber sie konnten keine einzige
Maus zertreten. Endlich tat der Zauberer dem übermütigen Treiben
Einhalt. Im Augenblick waren die Mäuse verschwunden, dafür aber
lag auf dem Boden ein Häuflein "Tschutschelen" (Tannenzapfen),
wie mit dem Besen zusammengekehrt.
Quelle: Pfeifer Huisile,
Der Tiroler Faust, Hermann Holzmann, Innsbruck 1954, S. 32.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Bettina Stelzhammer, Februar 2005.