Huisile hat immer noch zu kalt

Aber endlich hatten ihn die Häscher wieder erwischt und Huisile sah ein schreckliches Ende vor sich. Auf einem Armensünderkarren wurde er zur Richtstätte geschleppt, weil er mit dem Tuifl im Bund gestanden war. Das soll in Mühlau oder Hall geschehen sein, während die schriftliche Chronik von Meran spricht.

Dreimal soll Huisile noch aus dem kupfernen Kessel entwichen sein, und das siedende Öl hatte keine Kraft gegen ihn. Immer noch jammerte Huisile und sagte kälteschlotternd: "Husche-husche-husche!" Er hatte immer noch zu kalt. Endlich warf ihm ein heiligmäßiger Kapuziner "öppis G'weichts" hinein, und das war stärker als Huisiles Zauberkraft. Darauf wurde Huisile zornig und schrie: "Der Tuiflskuttentrenzer hat mir öppis eigen geworfen!" Nach anderer Darstellung aus dem Eisacktal wurde sogar das Höchste Gut über das Öl gehoben, "das hat ihn dann endlich genommen". Seine letzten Worte sollen gewesen sein: "Schleunt's enk, daß i no mit olle Tuifl Mittogessen kann!"

Quelle: Pfeifer Huisile, Der Tiroler Faust, Hermann Holzmann, Innsbruck 1954, S. 95 - 96.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Bettina Stelzhammer, Februar 2005.