DIE VERSCHNEITE ALM

Dort, wo jetzt die "Althäuser" sind, die Ferner hinten in Pfunders, war in alter Zeit eine wunderschöne Alm. Die Senner hatten überfluß an allen guten Dingen. Dabei wurden sie aber übermütig. Die Butterknollen benützten sie gar als Kegelkugeln.

Da kam einst ein armer Mann daher und bat um ein Almosen. Sie aber hatten nur Scheltworte für ihn. Da sprach der Bettler: "Was wollt ihr lieber, Regen oder Schnee?" Hohnlachend wählten sie den Schnee. Da fing es an zu schneien und schneite immer fort. Da wurden die Gottlosen begraben in Schnee und Eis.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 655