Die Gegend von Mals

Die Gegend bei Mals sah in alten Zeiten ganz anders aus, als heutzutage. Wo die schönen Muldenwiesen sich hinziehen, war zuerst ein großer Wald, und die Etsch hatte ein ganz anderes Bett. Da brach im Plawenner Berg ein See aus und verursachte einen Bergsturz, der den Wald unterthat und die Etsch zum andern Berge hinüberdrängte. Durch diesen Sturz entstanden auch der Haider und Grauner See, denn das Wasser, das von oben herabkam, wurde durch die abgelagerten Felsen aufgehalten, und bildete so die zwei Seen. Daß Mals ein uralter Ort ist, braucht nicht erst gesagt zu werden. Schon die Römer haben es gebaut und befestigt. Noch stehen zwei römische Thürme dort und bezeugen dies.

Mals © Berit Mrugalska
Mals, Vinschgau
© Berit Mrugalska, 2. März 2005


Mals war einst eine große, schöne Stadt und hieß "bei den sieben Thürmen", weil es sieben große Thürme zählte, von denen sechs noch stehen, einer aber im Jahre 1864 zusammengefallen ist. (Mals.)

Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 942, S. 539