DER ERLÖSTE MARCHEGGER

Bei Schlanders hatte ein Bauer auch einen Markstein versetzt. Zur Strafe dafür mußte er nach seinem Tode nachts umgehen. Er trug einen glühenden Stein auf der Achsel und ächzte: "O schwer, o schwer!"

Einmal hörte ein Betrunkener, der in später Nacht des Weges kam, das Geheule und rief: "Stell nieder und geh leer!" - "Wohin soll ich ihn stellen?" fragte der Geist. Der lustige Nachtvogel antwortete: "Wo du ihn aufgeklaubt hast." Da befolgte der Geist den Rat und wurde nie mehr gesehen, und der Markstein stand seitdem an seinem früheren Platze. (Schlanders.)

Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 384, S. 224