Von Menschen, die Übernatürliches vermochten

Wir denken dabei an die Fähigkeiten, Feuer zu löschen, Wassergefahr zu bannen, Blut zu stillen.

Wir bringen Beispiele aus der Chronik, die aufzeigen sollen, dass es ohne Einwirken solcher Kräfte, trotz höchster Einsätze der Helfer mit allen verfügbaren Kräften, nicht möglich gewesen wäre, größere Katastrophen abzuwenden.

1908 stand Haus und Stadel des Käferbergers in Flammen. Auch das Haus des Maierhofes war vom Feuer ergriffen und der Stadel war bedroht. Da erschien Kooperator Barnabbas Pinggera am Unglücksort. Sogleich begann er aus einem Büchlein zu beten und zu lesen und rief mit beschwörender Gebärde: „Was das Feuer hat, soll es haben, aber weiter kommt es nicht!" Tatsächlich wurde der Stadel verschont.

Es war im Jahre 1921. Infolge großer Trockenheit und starken Windes breitete sich ein Waldbrand oberhalb des Ladurnhofes gegen den Padleideregg und den Fuchsberg hin sehr schnell aus. Für den Innerunterstellerhof bestand große Gefahr, es brannten schon die Zäune. Brennende Baumstöcke und Steine, die abrollten erschwerten die Löschaktion. Da rief man den „Bochgnatr Hear", Hochwürden Anton Grüner, damals Pfarrer von Katharinaberg, um Hilfe. Er stellte sich dem Feuer mutig entgegen und sprach: „Soweit kann das Feuer gehen, weiter kommt es nimmer!" So wurde die große Gefahr gebannt.

Von Neuratheis aufwärts hatte sich ein Brand ausgebreitet und die Bauern von Katharinaberg bangten um ihre Häuser. Da lief der Pfarrer Anton Grüner in die Kirche, holte das Ziborium, segnete damit hinab ins Tal und das Feuer erlosch.

Auf Nischl in Katharinaberg ging öfters eine Mure nieder und bedrohte das Gebäude. Da sagte ein Sammelpater, er könne Wasser bannen, müsse aber bis zum Joch hinaufgehen. Vorerst „pretzigte" er eine Zeitlang beim Kreuz oberhalb des Hauses. Die Muren gingen zwar noch ab, suchten sich aber einen Weg, der das Haus nie mehr gefährdete.

Das Bachler Hänsele konnte bei Schwindsucht helfen.

Quelle: Sage, Brauchtum und Geschichten in und um Naturns. Maria Gerstgrasser. Naturns 2003. S. 112