Die feuersprühende Kröte

Ein alter Kaminfeger, Jos. Ant. Vogt, sammelte einst Reiser zu Besen im Gestrüpp beim „alten Schlößle“. Als er nach getaner Arbeit sich müde auf eine alte Mauer niederließ, stand eine Jungfrau vor ihm und gab ihm durch Zeichen zu verstehen, ihr zu folgen. Sie führte ihn in ein großes Gewölbe. Dort sollte er eine wüste Kröte von einer Mauernische herunterschlagen. Alsdann werde er zu Reichtum kommen und die Jungfrau wäre erlöst. - Bei Berührung aber wurde die Kröte immer größer, ihre Augen funkelten und sprühten Feuer aus. Der Erschrockene sprang über Hals und Kopf davon und stand bald wieder an der Stelle, die er zum Ausruhen ausgesucht hatte.

Quelle: Andreas Ulmer, Die Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925-1931, S. 956, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 137f