WO SOLL ICH DEN MARKPFAHL HINTUN?



In Vaduz lebte ein geiziger Bauer, der immer wieder Markpfähle versetzte, so dass er zu mehr Grund und Boden kam. Als er starb, musste er an dem Orte geisten, wo er gefrevelt hatte.

Als ein Mann in der Nacht vorbeikam, hörte er immer rufen: "Wo soll i na ihi tua?", und da gab er zur Antwort: "Dort, wo na ussa hascht!" Als er es ausgesprochen hatte, stand der Geist vor ihm und wollte ihm danken und ihm die Hand reichen, aber der Mann sah, dass sie glühend war, und hielt ihm einen Stock hin. Darin war dann die Hand des Geistes eingebrannt.

Quelle: Sagen aus Liechtenstein, Otto Seger, Nendeln/Liechtenstein, 1966/1980, Nr. 39