Der Bachhund

A. Sehr unheimlich ist es in der Nähe des Stöckelter Moores, welches den Sandweiler Bann von dem Itziger Bann scheidet; denn in diesem Moore haust der Bachhund, ein böser, tückischer Geist, der dahin verwünscht worden ist und des Nachts in Gestalt eines großen, schwarzen Hundes auf den Höhen von Stöckelts umgeht. Zuweilen lässt sich auch über dem Stöckelter Moore und in den umliegenden Wäldern ein unheimliches Getöse vernehmen, dessen Ursache man nicht ergründen kann und das manchmal wie ein grollendes Ungewitter braust, so dass dabei schon Betrunkene wieder nüchtern geworden sind.

J. Prott, Pfarrer

B. Eine Frau von Kontern, die Großmutter der Katharina Hoffmann, soll in der Nähe des Stöckelter Moores gehört haben, wie jemand „Hu! Hu!“ rief. Die Frau, in der Meinung, es sei jemand, der sich verirrt habe, denn es war den Tag über sehr trübes Wetter gewesen, rief ebenfalls: „Hu! Hu!“ Dies wiederholte sich dreimal; aber kaum hatte sie zum dritten Male gerufen, als ein großer, schwarzer Hund aus der Luft neben sie sprang und sie fest anblickte. Die erschrockene Frau eilte schnellen Schrittes davon.

Dort soll es immer gespukt haben und noch spuken.

M. Erasmy

Quelle: Nikolaus Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, Luxemburg 1883