Das Gelsfrächen zu Weiler zum Turm

Vor Jahren kam an den Gels genannten Schlossbach nachts das Gelsfrächen und wusch. Die Leute aus den umliegenden Häusern konnten das Klatschen des Bleuels oft hören. Hatten die Frauen oder Mägde keine Zeit zum Waschen, so wusch das Gelsfrächen an ihrer Statt, und mehr als einmal fanden die Knechte aus dem in der Nähe gelegenen, früher zum Schlosse gehörigen Meierhofe des Morgens ihre Überhosen, welche sie am Abende vorher von der Feldarbeit beschmutzt abgelegt hatten, frischgewaschen an den Staketen hangen. Das Gelsfrächen hatte dieselben gewaschen.

Eine frühere Schloßdame hieß Von der Geltz.

J.N. Moes

Quelle: Nikolaus Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, Luxemburg 1883