Das Platschmrechen in dem Mühlbach

In dem zwischen Mutfort und Kontern gelegenen Mühlbachtälchen lässt sich zuweilen nachts, bald an der Syr, bald an dem Mühlbach, ein Klatschen wie das eines Bleuels hören. Es ist das Platschmrechen (Platschmariechen), eine geisterhafte Wäscherin, von der man sich behutsam ferne halten soll. Will man sich ihr nähern, um sie zu beobachten, so ist sie plötzlich verschwunden. Auch scheint es manchmal ihre Lust zu sein, die Neugierigen zu necken. Sitzt sie an der Syr und man will in ihre Nähe schleichen, so läßt sich plötzlich das Klatschen an dem Mühlbach vernehmen; und eilt man dann an den Mühlbach, so wird es schnell wieder an die eine oder die andere Stelle der Syr versetzt.

J. Prott, Pfarrer

Quelle: Nikolaus Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, Luxemburg 1883