Die Wichtelcher zu Dondelingen

Am Ort genannt Fäsch steht ein hoher Felsen, in welchem eine ziemlich geräumige Höhle ist. Diese soll einer Familie von Wichtlein zur Wohnung gedient haben. Die Mutter hieß Frau Holle.

Einst pflügte ein Landmann, namens Michel Wagner, in einem Stück Land, das einen Steinwurf weit vom Felsen liegt. Gegen zehn Uhr setzte er sich hin, um auszuruhen und eine Pfeife zu rauchen. Da hörte er Stimmen vom Felsen herübertönen: „Back mir einen Pflamb! Mir auch einen Pflamb (Flammkuchen)!“ – „Mir auch einen Pflamb!“ rief der Landmann ebenfalls. Und sieh, als er am Nachmittag wieder an den Pflug spannte, hing ein schöner Kuchen an demselben. Der war so gut, wie der beste Zuckerbäcker zu der Zeit keinen verfertigen konnte.

Quelle: Nikolaus Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, Luxemburg 1883