Die Wichtelmännchen bei Konsdorf

Auf dem Konsdorfer Bann gibt es einen Ort, den man die „Wichtelhäusercher“ nennt. Dort sollen unterirdische Wohnungen gewesen sein, worin die Wichtelmännchen gehaust haben.

Nun geschah es eines Tages, dass ein Bauer eben über diesen Wohnungen am Pfluge war. Auf einmal hörte er rufen: „Mama, back mir einen Kuchen!“ Der Bauer wiederholte den Ruf: „Back mir einen Kuchen!“ und als er die Umkehr gemacht hatte und an dieselbe Stelle kam, fand er dort einen Kuchen auf einem Teller liegen. Als er den Teller aufhob, vernahm er den Ruf: „Dieser Kuchen wird so lange dauern, als kein anderer Mensch etwas davon erfahren wird.“ Und in der Tat dauerte der Kuchen drei volle Jahre. Sowie ein Stück davon abgeschnitten wurde, war die Stelle wieder ausgefüllt. Leider konnte die geschwätzige Frau Bäuerin in „Grevenhaus“ den Mund nicht halten. Sobald sie aber der Frau Gevatterin das Geheimnis verraten hatte, ging der Kuchen rasch zu Ende.

Lehrer N. Schmit

Quelle: Nikolaus Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, Luxemburg 1883