Feuerfester Dreck

Ein Bergbaubetriebsleiter in Bosnien wollte seine Waschberge verwerten. Er ließ zwei Fachleute einer bekannten Feuerungsfirma aus dem Ausland kommen. Sie machten zwei Wochen lang Heizversuche.

Eines Morgens waren sie plötzlich verschwunden. Niemand wusste etwas von ihnen. Nur auf dem Tische ihres Zimmers lag ein Zettel mit den Worten: „Aus feuerfestem Dreck kann man keinen Strom machen."

Nun ging der Betriebsleiter selbst an die Aufgabe. Er änderte das Gewölbe über der Feuerung seiner Kessel so, dass die mechanisch aufgeschütteten Waschberge zunächst der Wärmestrahlung von dieser Mauer ausgesetzt wurden. Sie trockneten nicht nur, sie wurden auch so erhitzt, dass sie anstandslos verbrannten. In kürze wurde der ganze von der Grube benötigte Strom aus den reichlich anfallenden Waschbergen gewonnen.

Mitgeteilt von Professor Dr. h.c. Wilhelm Petrascheck. Der Betriebsleiter war Dipl.-Ing. Dr. Julius Holik.

Quelle: Paul Ippen, Denk- und Merkwürdiges aus dem österreichischen Bergbau, Wien 1965, S. 19.
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