Warum ein arabischer Bergmann arbeitet

Im Jahr 1908 war ein Leobener Montangeologe etwa vier Monate lang bei einem Blei- und Zinkerzbergbau in Algier im Gebiet von Ouasta und Mesloula bei Souk Ahras, etwa 100 km südlich vom Hafen Bone, tätig. Die Arbeiter waren vorwiegend Araber. Sie blieben immer nur kurze Zeit beim Bergbau. Auf die Frage, warum sie nicht länger bleiben wollten, gab einer von ihnen folgende Auskunft:

„Siehst du, mein Herr, ich habe ein Weib in unserem Dorf und das versieht mir die Hauswirtschaft. In acht Monaten werde ich mir hier 200 Franken ersparen. Dann kaufe ich mir ein zweites Weib und das wird die Felder bebauen. Dann gehe ich nach Hause. Denn es würde zu lange dauern, bis ich mir noch 800 Franken erspare, die ich für ein Mulli brauche."

Mitgeteilt von Bergdirektor Dipl.-Ing. Georg Schistek.

Quelle: Paul Ippen, Denk- und Merkwürdiges aus dem österreichischen Bergbau, Wien 1965, S. 19 - 20.
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