24. [Das Osterlamm]

Am Ostersonntage besteht in polnischen Dörfern des österr. Schlesiens (Lomna u. a. Orten in der Umgegend von Jablunkau) folgender christlicher Gebrauch.

In jedem Hause wird ein Lamm geschlachtet, welches aber im freien gebraten wird. Zu dem Zwecke schlägt man Zelte auf, eins neben dem andern. Die Bewohner einer Gemeinde vereinigen sich an einem bestimmten Platze, machen dort Feuer an und braten die Lämmer. Dann setzen sie sich in einen Kreis und ein Lamm nach dem andern wird verspeist. Dieser Tag ist ein Versöhnungstag; man füllt die Gläser, stößt an, trinkt und umarmt sich.

Quelle: Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken, Wien 1859. S. 302
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Claudia Hackl, Mai 2005.
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