26. [Grenzschau]

In den Ortschaften an beiden Ufern der Thaja, in Mähren, ist folgender Gebrauch:

Am Georgitage (24. April) gehen alljährlich jene, die im letzten Fasching geheiratet haben, in Begleitung des Bürgermeisters und ihrer Eltern auf's Feld. Diese zeigen ihnen die Grenzen ihrer Gehöfte, Felder und Wiesen, und nachdem sie die Grenzsteine gereinigt haben, begeben sie sich in die Schenke. Da müssen die jungen Eheleute ihren Eltern ein Mahl geben.1)

1) Vergl. meine Alpensagen S. 394.

Quelle: Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken, Wien 1859. S. 303
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Claudia Hackl, Mai 2005.
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