9. [Der Teufel läßt Pferde beschlagen]

In Jauernigg (österr. Schlesien) hatte sich jemand dem Teufel verschrieben, und als die Zeit um war, erhob sich ein starker Wind („als ob sich jemand gehenkt habe“) und ein fürchterliches Gewitter.1) In der Nähe war eine Schmiede; in später Nacht klopfte ein Herr beim „schwarzen Jakob“ an, er möge ihm doch seine sechs schwarzen Pferde beschlagen. Als die Arbeit beinahe zu Ende war, fiel dem Schmiede ein Nagel auf die Erde, und während er ihn mit dem Lichte suchte, gewarte er, daß der fremde Herr einen Pferdefuß hatte. Alsdann fuhr dieser mit dem Gespann fort, um sein Opfer zu holen.

1) Die Kinder sagen dort: Petrus muß heute beim Kegelschieben verloren haben, daß er die Kugeln so stark in die Kegeln schiebt.

Quelle: Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken, Wien 1859. S. 373f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Claudia Hackl, Juli 2005.