Die Flucht aus dem Harem

Die Türken hatten während ihrer Raubzüge auch Weiber verschleppt, die sie in ihren Harems unterbrachten. Unter diesen soll es einer gelungen sein zu flüchten. Angeblich hieß sie Dorothea Gludowatz. Nach Überwindung verschiedenartiger Schwierigkeiten während der Flucht kam sie glücklich in ihre Heimat zurück. Zum Dank für ihre wunderbare Errettung aus der Gefangenschaft widmete sie der Kirche eine Marienstatue, die in einer Nische am Turm angebracht ist und nach damaliger Auffassung gegen die Türkei gerichtet sein sollte. Bruchstücke ihres Grabsteines wurden nach der Erweiterung des alten Friedhofes in die Mauer des neuen Friedhofes eingebaut, und die Aufschrift ist noch jetzt teilweise leserlich.

Am östlichen Ende des Dachfirsts der Kirche befindet sich noch jetzt ein Halbmond, der angeblich darum angebracht wurde, um die Kirche vor einer Beschießung bzw. Zerstörung von Seiten der Türken zu schützen.

 

Quelle: Lazakovits, Bürgermeister, in: Mitteilungen des Burgenländischen Heimat- und Naturschutzvereines III, Eisenstadt 1929, S. 53f, zit. nach Sagen aus dem Burgenland, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 168.