Der Nachbar als Trud
Zu einer Frau, die ein Kind hatte, kam immer wieder die Trud. Die Leute rieten ihr, das heilige Benediktuskreuz und drei "Trud-haxn" an die Tür zu malen, weiters soll sie einen Kittel und eine Männerhose verkehrt auf die Türschnalle hängen. Ist die Trud ein Mann, so wird die Hose helfen, ist sie aber eine Frau, dann der Kittel, damit die Trud aus der Stube nicht mehr hinaus kann. Diese Maßnahmen müssen vor zwölf Uhr ergriffen werden:
"Hiaz in da Fria is' a Maun gwein. Er hot si niedakniat und bitt, eahm aussiloßn, er wird nimma wiedakeimma. Sie sull holt nix verrodn, er kaun nix dafür, er muiß wos dadrucka, damit er erlöst wird. Es woar da Nochba."
Quelle:Adalbert Riedl, aus dem Leben unseres Volkes, in: Volk und Heimat V (1952), Nr. 19, S. 4, zit. nach Sagen aus dem Burgenland, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 46.