Der nächtliche Besuch

In einem Heidedorfe starb ein Mann und hinterließ seine Frau mit sechs Kindern. In der Nacht nach der Beerdigung erschien der Verstorbene in der Wohnstube, setzte sich in seiner gewohnten Ecke beim Fenster nieder und blickte die wachende Witwe traurig an. Die Frau fand nicht den Mut, ihn anzusprechen. Der Geist verschwand alsbald und kam nie wieder.


Quelle: Adolf Parr und Ernst Löger, Sagen aus dem Burgenland, Anton Mailly Wien/Leipzig 1931, Nr. 1, zit. nach Sagen aus dem Burgenland, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 98.