DIE SCHLANGENPLAGE IN DER KOLMITZENALM

Die Kolmitzenalm wurde einmal von einer großen Schlangenplage heimgesucht, gegen die die Besitzer machtlos waren. Da kam ein Fremder, der sagte, er habe besondere Kräfte, die es ihm ermöglichten, die Kolmitzenalm von den Schlangen zu befreien. Aber er fragte eindringlich, ob wohl nie eine weiße Schlange gesehen worden war. Da man dies verneinte, begann er mit den Vorbereitungen für sein Schlangenbannen.

Am sogenannten Gras ließ er um einen großen Lärchenbaum im Kreis brennbares Reisig ansammeln und anzünden. Der Fremde selbst stieg dann auf den Lärchenbaum und begann, auf seiner Flöte zu spielen. Nun kamen alle Schlangen und wollten zu dem Baum, auf dem der Flötenspieler war.

Aber da die Schlangen den brennenden Kreis nicht durchbrechen konnten, verbrannten sie alle. Zum Schluß kam dann doch eine große weiße Schlange, die in ihrem Todeskampf bis an den Lärchenbaum kam und so heftig dagegen schlug, daß der Flötenspieler auch in das Feuer fiel und verbrannte. Die Kolmitzenalm ist seither von der Schlangenplage befreit.


Quelle: Gottlieb Schweiger, Der Burgfried Stall - Die Geschichte der Gemeinden Rangersdorf und Stall, Stall 1978, Seite 168