36. Der neugierige Hausherr.

Vor dem Haus Nr. 1 in Drösing führten die Hexen einen Tanz auf. Durch den Lärm aufgeschreckt, schaute der Hausherr zum Fenster hinaus, wobei ihn die Hexen mit aller Gewalt hinauszogen und mit sich nahmen.

Am folgenden Morgen zurückgekehrt, erzählte der Hausherr, was geschehen war. Im Nu war er bei einer Hexenunterhaltung an der Überfuhrstraße beim Standbild des hl. Johannes (östlich von Drösing) gewesen, dort hatte er sehr gut gegessen und getrunken. Er habe sich von den guten Sachen etwas eingesteckt. Dabei zog er aus der Hosentasche einen Kuhfladen und eine Kuhklaue, in der sich noch Urin - der vermeintliche Wein - befand, heraus.

Obl. Franz Peiritsch, Drösing;

Quelle: Sagen, Schwänke und andere Volkserzählungen aus dem Bezirk Gänserndorf. Hans Hörler, Heinrich Bolek, Gesammelt von der Lehrerschaft des Bezirkes Gänserndorf 1951. Neuauflage 1967.
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