18. Der sausende Wagen.

Ein Bauer war nach Zistersdorf gefahren. Während der Heimfahrt kehrte er im Ringelsdorfer Gasthaus ein. Dort sagte man ihm, daß er nicht mehr nach Hause käme. Er solle, wenn ihm sein Leben lieb sei, in Ringelsdorf übernachten. Der Drösinger Bauer fuhr trotzdem weiter. Da blieben seine Pferde stehen und hatten steife Beine. Hinterm Wagen tauchte ein Gespenst auf. Da nahm der Bauer einen Weinstock und klopfte den Pferden damit auf die Hinterbeine. Sofort begann eine sausende Fahrt als flöge er. Nie konnte er sich mehr entsinnen, daß jemals jemand so schnell gefahren wäre.

Obl. Franz Peiritsch, Drösing;

Quelle: Sagen, Schwänke und andere Volkserzählungen aus dem Bezirk Gänserndorf. Hans Hörler, Heinrich Bolek, Gesammelt von der Lehrerschaft des Bezirkes Gänserndorf 1951. Neuauflage 1967.
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