17. Der schwere Wagen.

Einmal wollte eine junge, fürwitzige Frau den schweren Wagen sehen. In der Nacht vor dem Heiligen-Drei-Königstage wartete sie beim offenen Fenster auf sein Nahen. Und wirklich, gegen die Mitternachtsstunde kam das unheimliche Fuhrwerk heran und ehe sich das Weib, vor Angst und Schrecken erfüllt, zurückziehen konnte, da, klatsch! sausen auf ihre Wangen zwei mächtige Streiche, daß ihr die ganze Nacht die Backen wie Feuer brannten. Am Morgen bemerkte die Frau darauf zwei schwarze Flecken, die sie zeitlebens nicht mehr wegbrachte.

Obl. Alfred Schultes, Sierndorf a. d. M., Sierndorf;

Quelle: Sagen, Schwänke und andere Volkserzählungen aus dem Bezirk Gänserndorf. Hans Hörler, Heinrich Bolek, Gesammelt von der Lehrerschaft des Bezirkes Gänserndorf 1951. Neuauflage 1967.
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