Wånn de Lebadn mit de Tät´n...

In alten Zeiten hatte man noch Respekt vor dem Verstorbenen, auch wenn man eine große Angst vor den „Wiedergängern“ hatte. Wenn man die folgende Geschichte in Betracht zieht, dann versteht man, warum die Toten keinen Frieden finden können: Angeblich passierte es in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, dass ein Mann mit etwa zwanzig Jahren durch einen schweren Verkehrsunfall ums Leben kam und in der Enzenkirchner Leichenhalle aufgebahrt wurde. Nach der ersten Nacht aber hätte der Totengräber beinahe einen Herzinfarkt erlitten als er am Vormittag die Pforte zur Halle öffnete. Es sah aus, als hätte der Tote in der Nacht ein Fest gefeiert, sein Sarg war nicht an der üblichen Stelle und überall lagen Zigarettenstumpel und Sektflaschen auf dem Boden. Es wurde vermutet, dass nachts Jugendliche in die Halle eingedrungen waren und mit dem Toten zusammen Abschied gefeiert hätten. Beweise dafür wurden aber nie gefunden – es wird wohl auf Ewig ein Geheimnis bleiben.

Quelle: Gerhard Reisecker o. J.
Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 1.