D´Pfenniggruab´n...

Das Schicksal sucht wirklich oft seltsame Wege, träumte ich doch einst, dass sich in frühen Tagen auf dem Hügelkamm zwischen Mühlwitraun und Heitzing ein kleines Schloss befand – keine Woche später stoße ich bei den Recherchen für eine Seminararbeit in der Universitätsbibliothek Salzburg auf ein Buch mit dem Titel „Der Innkreis“, neugierig begann ich darin zu blättern, und stieß dabei auf eine Landkarte, in der neben der Ortschaft Heitzing ein Schloss eingezeichnet war; forschend erkundigte ich mich zu Hause, ob irgendjemand etwas davon wisse, jedoch negativ, also ließ ich es sein. Vielleicht ein halbes Jahr später las ich das „Heimatbuch von Sigharting“ und stieß dabei auf folgende Sage von der Pfenniggrube:

„Pfenniggrube“ ist eine Landschaftsbezeichnung im „Zwicklraderholz“, also Unweit von Heitzing, und der Sage nach geisterte es einst dort. Das „Zwicklraderholz“ muss früher so groß gewesen sein, dass sich nicht nur einer darin verirrte. Einem Bauern aus der näheren Umgebung sollen einst in schwarz gekleidete Frauen erschienen sein, die ihm so eine Angst einjagten, dass er an Ort und Stelle ein Kreuz errichten ließ – angeblich seien es Geister gewesen, die einst in dem Schloss wohnten, das in der dortigen Mergelrube versunken war, weil der „Graf“ der dort wohnte, allzu sehr dem Spiel frönte – und hier vor allem dem Kartenspiel – wurde es einst während eines Unwetters vom Erdboden verschluckt.

Quelle: Rosa Grüneis 2004.
Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 1.