Speckhoiz...

Unweit der beiden Ortschaften Hacking und Ratzenbach liegt ein kleines, ruhiges Wäldchen mit dem eigenartigen Namen „Speckhoiz“ und schon als kleines Kind stellte ich oft die Frage nach der Herkunft des Namen. Als Antwort bekam ich oft ein abschmetterndes „Woaß i ned!“. Erst nach einigen Jahren fand sich eine Antwort für meine Wissbegier:

Angeblich waren die Enzenkirchner einmal in äußerster Not, als mordende Heere über das Land zogen und den Menschen nahmen was sie hatten. Die einen wissen, dass es in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges war, andere im Bayerischen Erbfolgekrieg, in dem unsere Heimat ja auf Seite der Bayern stand, und wieder andere gaben den Franzosen die Schuld, die unter Napoleon das Land verwüsteten. Wer nun Schuld hat, wird wohl nie mehr ganz zu klären sein, aber die Sage erzählt, dass die Menschen ihr Hab und Gut dadurch retten wollten, dass sie dieses im Wald vergruben; und hier vor allem im heutigen „Speckhoiz“, weil dort angeblich in gut abgedichteten Holzfässern Speckranken vergraben worden sind, woher der Name rührt. Eine interessante Geschichte, ob sie allerdings den Tatsachen entspricht ist eine Frage des Glaubens; aber immerhin ist es ein schöne Geschichte für kleine Kinder und sicherlich eine bessere Antwort, als das schroffe „Woaß i ned!“.

Quelle: Demmelbauer Felix o. J.
Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 1.